Fabien Duveau
Der junge, aufstrebende Winzer (Vigneron) übernahm das Weingut 2008 von seinem Vater. Weinbau hat in der Familie Duveau eine lange Tradition (seit dem 18. Jahrhundert) so ist Fabien bereits die 8. Generation welche den 20 ha Weinbergsbesitz südlich der schönen Stadt Saumur bewirtschaftet. Die Parzellen befinden sich in den Gemarkungen der Ortschaften Varrains, Chacé und Brézé. Fabien geht bei der Produktion seiner Weine eigene Wege getreu seiner Ausbildung, Überzeugung und Vision. Schon als Jugendlicher war für Fabien klar, dass er Winzer werden wollte. Nach dem Önologie Studium bei Nantes arbeitete er zunächst im Bergerac und anschließend vier Jahre beim Bordeaux Geheimtipp Château Grand Corbin Despagne in Saint-Emilion. Vor seiner Heimkehr folgte auf diese Zeit noch ein Praktikum beim Kalifornischen Weingut Rutherford Hill im Napa Valley.
Im Weinberg
Fabien legt viel Wert auf die biologische Diversität in seinen Weinbergen. Eine Monokultur aus Weinreben mit abgespritztem Boden hält er nicht für erstrebenswert und der letztendlich resultierenden Qualität abträglich. Typisch für die Region sind seine Parzellen mit Cabernet Franc oder Chenin Blanc bestockt. Seit der Rückkehr in den Familienbetrieb (2008) setzt Fabien seine Philosophie konsequent durch. Das Weingut ist zwar „erst“ seit 2020 BIO zertifiziert, doch arbeitet er seit Beginn an nach biodynamischen Prinzipien. Derzeit strebt er die Zertifizierung in einem dementsprechenden Verband an. Etwas ändern an seiner Arbeitsweise will er nicht. Es ist seine Art des naturnahen Bewirtschaftens der Weinberge und sein Weg das Terroir in den resultierenden Weinen so präzise wie möglich abzubilden. Sollte eine seiner Arbeitsweisen nicht den Richtlinien einer Zertifizierung entsprechen würde die Nichtzertifizierung für Fabien keinen Weltuntergang darstellen. Terroir ist alles, und wer sollte die Bedürfnisse und Anforderungen der jeweiligen Reben besser kennen als der Mensch der den Ort bewirtschaftet auf dem sie wachsen?
Im Keller setzt Fabien auf so wenig Intervention wie möglich. Dies ist kein Ausdruck von Faulheit oder Gleichgültigkeit. Im Gegenteil, um Weine bei ihrer Entstehung im Keller mit so wenig Eingriffen wie möglich zu begleiten bedarf es Erfahrung und penibelster Vorarbeit im Weinberg und auf dem Weg der Trauben zum Gärkeller. Die Trauben werden bei der Lese von Fabien und seinem Team per Hand geerntet und bereits im Weinberg grob selektiert um anschließend zum Weingut transportiert zu werden. Im Weingut angekommen folgt eine akribische Nachselektion. An zwei großen Sortiertischen an denen jeweils 6-8 Personen arbeiten werden alle nicht kerngesunden Beeren aussortiert. Was den Anforderungen entspricht wandert (ungeschwefelt) in Zementtanks und Holzfässer in denen die alkoholische Gärung durch die natürlich vorkommenden Hefestämme erfolgt. Die Zementtanks befinden sich in einer der berühmten Höhlen der Region und dient Fabien als Weinkeller. Das Gestein welches bei Ausbau die Weine umgibt ist dasselbe auf dem die Reben wachsen und aus dem die wunderschönen Schlösser der Loire gebaut sind. Eine magische Symbiose aus natürlichen Vorkommnissen, menschlichen Einflüssen und den daraus resultierenden Gegebenheiten aus denen wieder großes entsteht. Um das jeweilige Terroir seiner insgesamt 40 Parzellen so genau wie möglich abzubilden arbeitet er mit möglichst kleinen Gebinden und setzt auf den einzelnen Ausbau der einzelnen climats. Von hier an beschreibt Fabien seine Arbeit wie folgt: „I don’t do anything but taste. Three times a day.“ Ihm geht es vor allem um die Entscheidung über den Zeitpunkt an denen er die jeweiligen Weine von der Maische trennt und in Holzfässer zur weiteren Lagerung füllt. Diese Entscheidung trifft er vor allem in dem er die Entwicklung der Tannin Struktur der mazerierenden/gärenden Weine beobachtet. Die weitere Lagerung findet in Barriques (verschiedene Belegungen) statt. Hier dreht sich alles um Balance und Präzision. Zu diesen beiden Attributen können wir Fabien nur gratulieren. Selten waren wir von Schluck eins so von einem Weingut begeistert wie von diesem . Bei der Abfüllung der Weine in Flaschen gibt Fabien den Weinen nur eine minimale Dosierung an Schwefel mit auf den Weg.
